In einer eigenen Handreichung haben wir die vielfältigen ethischen Themen der Religionslehrpläne prägnant dargestellt und zugänglich gemacht. So soll zum Ausdruck gebracht werden, dass der Religionsunterricht explizit auch werterziehende und ethisch bildende Ziele verfolgt und die Glaubensinhalte des Christentums immer auch auf gesellschaftsgestaltende soziale Praxis abzielen. Wir hoffen, Ihnen damit einerseits eine Argumentationshilfe im aktuellen Diskurs zu geben und andererseits künftige projektartige Interaktionen zwischen Religions- und Ethikunterricht anzustoßen.
Mit dem Schuljahr 2021/22 wird aufsteigend ab der neunten Schulstufe AHS und BMHS (ausgenommen sind Berufsschulen und Polytechnische Schulen) der Ethikunterricht verpflichtend für jene SchülerInnen ingeführt, die keinen Religionsunterricht besuchen.
Anfang Mai 2019 waren die Eckpunkte für die Einführung des Ethikunterrichtes in der Sekundarstufe II ab dem Schuljahr 2020/21 zwischen dem Bildungsministerium und den anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften fertig verhandelt. Dann kam Ibiza.
Die Neuwahlen haben unter anderem auch Auswirkungen auf den Ethikunterricht. Zu dessen Einführung bedarf es gesetzlicher Änderungen, die für den Herbst 2019 geplant waren. Ob diese nach den Neuwahlen die entsprechenden parlamentarischen Mehrheiten finden werden, ist offen.